Wir, die GRUPPE experiment exkursion KASSEL, haben ein Opfer geographischer Exkursionspraxis zu beklagen. Der Plan war, unserem neuen Gruppenmitglied ‘Klaus’ etwas von unserem Kassel zu zeigen – immerhin ist ‘Klaus’ hier ‘geboren’…. doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Klaus ist weg. Wir suchen nach ihm. Wir weigern uns, die Hoffnung aufzugeben, ihn wiederzusehen.
Lesen Sie unten seine Geschichte….

Sonntag, 01. Oktober 2006. Endlich geht es los, die erste Exkursion steht auf dem Programm. Heute werden wir uns das Gewerbegebiet in Kassel Waldau und das Neubaugebiet Lohfeldener Rüssel ansehen. Die GRUPPE hat ein neues Mitglied: Klaus. Er wird uns auf den nächsten Erkundungen begleiten, das gesammte Exkursionswissen wird sich in ihm anreichern und vielleicht wird Klaus unsere eigenen Erfahrungen durch seine ganz persönliche Perspektive auf die Welt bereichern.

Die Gelegenheit, neue Bekanntschaften zu machen und bisher eher oberflächliche Beziehungen zu vertiefen und durch gemeinsam gemachte Erfahrungen zu bereichern, ist ein willkommenes Nebenprodukt von Exkursionen.

Man kann nie wissen, ob man auf alle Eventualitäten vorbereitet ist. Vor Ort ergeben sich immer neue Schwierigkeiten, auf die man mit situativer Wendigkeit reagieren muss.

Exkursionen sind immer auch ein Erlebnis auf der persönlichen Beziehungsebene.

Allen Exkursionisten ist klar: gehen wir nach draußen, werden wir selbst ein Teil dessen, was es zu erkunden gibt.

Im Anschluss an eine Exkursion gibt es viel zu besprechen. Was haben wir erlebt; was gesehen und gehört? Wie können die gewonnenen Erkenntnisse in eine Ordnung gebracht werden? Welche Eindrücke “am Rand” haben sich während der Exkursion ins Zentrum der Aufmerksamkeit geschoben? Was haben wir mitnehmen können?

Ein paar Minuten musste Klaus allein zurückbleiben. Als die Gruppe zurückkam, war Klaus nicht mehr da. Er war weg. Einfach so. Hatte ihn die Gruppe zu lang allein gelassen? Fühlte er sich verlassen und ist deshalb einfach gegangen?
Aufgeregtes Hin- und Herlaufen; zwei Augenzeugen werden ermittelt; ja, ein Mann hat Klaus in sein Auto geladen… Entsetzen macht sich breit und die Frage quält die Gruppe, ob Klaus wirklich freiwillig in das Auto gestiegen ist?!

Nun – alles Gute, Klaus! Seine Geschichte erinnert an geographische Expeditionen, in denen Mensch und Materie oft den Unwegsamkeiten der Natur und fremder kultureller Praktiken ausgesetzt sind. Bekanntlich mussten viele Pioniere ihren Abenteuermut entweder mit humboldtschem Welterfolg, mit ihrer Gesundheit oder sogar ihrem Leben bezahlen. Klaus ist nun einer von ihnen. Auf unbekanntes Terrain hat er sich vorgewagt, wollte die Welt erkunden und hat sich in ihr verloren… nun ist er ganz allein da draußen. Wir wünschen ihm alles Gute und hoffen, dass er eines Tages zurückkehrt und von seinen Abenteuern berichten kann!
Die Geschichte von Klaus verstummt an dieser Stelle vorerst; mach it jut, ale blechwanne!