Gabriela Schweigler, Kassel, june 2007

12 de June de 2007

30 de November de -0001

Kassel

Märchen-Schale (fairytale-bowl) – 7 Stationen des Erzählens

Vier Tage vor der Eröffnung der Documenta 12 erhalte ich einen Anruf vom Verein „Hand in Hand“, dass ich ein Basbaum-Objekt abholen kann.

Es wird mich und Robert, der mich unterstützen und begleiten wird, die nächsten Wochen in Bewegung bringen.

(Fotos: Robert Baumgärtel, Kassel)

Weitere Informationen über Märchen und Erzählkunst siehe unter:
www.erzaehlwerkstatt-kassel.de

Märchen-Schale: Station I – Kontaktaufnahme

Auf einmal steht das Basbaum-Objekt bei uns im Wohnzimmer und ich lasse es auf mich wirken: es präsentiert eine wunderbare Leere; eine klare Form mit rundem Mittelpunkt.

Für mich als Erzählerin ist das Objekt eine „Märchen-Schale“: ein freier Raum, den ich mit Märchen füllen werde. Ich lege mich mit meinen Büchern in die Schale und nehme Kontakt auf.

Märchen-Schale: Station II – Den Boden bereiten

Ich bereite einen fruchtbaren Boden, auf den das Gelesene fällt und in Ruhe keimen kann.

Märchen-Schale: Station III – Den Himmel einladen

Der Himmel mit Licht- und Wolkenspiel als Symbol der Inspiration, befruchtet den Umgang mit den Märchen und gibt Kraft zum Erzählen.

Märchen-Schale: Station IV – Erzählen üben

In die leere Schale hineinsprechen … wiederholen… üben, üben, üben …
Sprachrohr sein für die Märchen … sie in der Schale bewahren …

Märchen-Schale: Station V – Hinaus in die STADT

Die Märchen-Schale über KASSEL, der Stadt in der ich lebe.

Ich werde Märchen der BRÜDER GRIMM erzählen: im Juni in der Martinskirche, im Juli in der Kunstwerkstatt zum Abschied für die Fairytale-Gäste aus China.

Märchen-Schale: Station VI – Hinaus auf’s LAND

Die Märchen-Schale am Fuße des „Nebelberges“, ein von mir so benannter besonderer Ort in Kassels schöner Umgebung.

Immer wieder habe ich in dieser Landschaft die Bilder eines meiner Lieblingsmärchen vor Augen. Wir transportieren die Schale an diesen Platz und ich erzähle dort meinen Freunden das Märchen.

„…das verlorengegangene Kind war schon eine Strecke weit von den übrigen abgekommen, als es an eine Bergspitze gelangte, auf der ein kleines Feuer brannte.“ (Auszug aus: „Des Nebelberges König“, Volksmärchen aus Estland).

Märchen-Schale: Station VII – Hinaus auf den FLUSS

Die Märchen-Schale auf der Fulda! Angefüllt mit Märchen und Geschichten sowie mit unserem Dank für die bereichernden Erfahrungen macht sie sich auf die Weiterreise …

Zum Abschied:

„ERLEUCHTUNG“ –
eine kleine Geschichte nach einer chinesischen Erzählung

Eine alte Frau stand einmal am Fluss und schaute still auf das Wasser.
Stundenlang stand sie da, ohne sich zu regen.
Ein Wanderer kam des Weges und beobachtete sie.
Nach einer Weile sprach er zu ihr:
„Warum schaust du so lange auf’s Wasser, was siehst du dort?“.
Die Alte wandte den Blick nicht ab vom strömenden Fluss.
Endlich antwortete sie:
„Das Wasser lehrt mich vieles: es ist gütig und freigiebig; wohin es fließt, bringt es Leben.
Ohne Unterschied gibt es sich allen hin, die es brauchen.
Mutig ist das Wasser auch; ohne zu zögern stürzt es sich in die Tiefe.
Tag und Nacht ist es mit seiner strömenden Kraft am Werk, und beseitigt alle Hindernisse.“

4 de September de 2007

 

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9 de July de 2007

 

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